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Robert Weller
Content-Stratege, Buchautor und Dozent für Content Marketing.

Der Mythos “Virales Marketing” – Warum andere deinen Content wirklich teilen

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Marketing
Virales Marketing - Content Sharing

Entdecke den Business Value deines Contents.

„Sicherlich einer der inhaltlich wertvollsten Newsletter, die ich bisher erhalten habe.“

Andreas Hoffmann
Head of Marketing @ OmniCult

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Social Shares sind für viele der heilige Gral des Content Marketings.

“Viral” muss ein Beitrag gehen, am besten direkt nachdem wir den Publish-Button geklickt haben. Aber was heißt eigentlich viral?
Im letzten Artikel sprachen wir über Word-of-Mouth, also das persönliche Empfehlen von Produkten, Dienstleistungen oder eben Inhalten im Allgemeinen. Das ist ein Aspekt, den wir unbedingt berücksichtigen müssen, wenn sich unser Content im Social Web verbreiten soll. Aber abgesehen davon, warum teilen andere unseren Content?

Diese Frage liegt mir schon länger auf der Zunge, zumal die Psychologie, die dahinter steckt (dazu gleich mehr), ein zentrales Thema meines zweiten Buches wird. Wie es scheint bin ich auch nicht der einzige, den das Thema interessiert, denn gerade in letzter Zeit sind hier und da ähnliche Fragen aufgetaucht. Grund genug, um der Sache auf den Grund zu gehen. Um das möglichst gründlich zu tun (hehe) habe ich mir die Kommunikationsexpertin Ivana Baric-Gaspar als Verstärkung geholt.

Finden wir heraus, was wirklich hinter einem Social Share und dem Mythos “viral” steckt!

Was hier auf dich zukommt:

  • 3 Beweggründe, warum wir überhaupt im (Social) Web aktiv sind
  • 5 Bedürfnisse, die wir online zu befriedigen versuchen
  • 4 (+3) Anregungen, wie du deine Zielgruppe(n) verstehen lernst
  • 3 Tipps, wie du teilenswerten Content erstellst
  • 3 Infografiken, die wichtige Informationen zusammenfassend darstellen
  • 8 Schritte, um viralen Content zu erstellen

Beweggründe und Bedürfnisse - Verhaltenspsychologische Grundlagen

Ivana hat vor einiger Zeit unser Verhalten im Social Web analysiert und dabei die Motivation an der Teilname desselben ausgearbeitet. Dabei hat sie einige interessante verhaltenspsychologische Muster aufgezeigt, die auch für das Teilen von Inhalten an sich mitverantwortlich sind:

  1. Identitätsmanagement (Positionierung und Selbstdarstellung).
  2. Beziehungsmanagement (Beziehungsaufbau und -pflege sowie in gewisser Weise auch die Profilierung durch das eigene Netzwerk).
  3. Informationsmanagement (Erstellung, Filterung, Kuratierung und Teilen von Inhalten).


Diese drei Facetten der Internetnutzung hat Jan-Hinrik Schmidt vom Hans-Brewdow-Institut für Medienforschung identifiziert. Sie erklären, warum wir im (Social) Web aktiv sind und Inhalte Teilen.

Geheimnis gelüftet, Frage beantwortet.

 

Oder doch nicht?

Nein, nicht ganz. Diese drei Facetten stecken nur das grobe Spielfeld ab. Innerhalb dessen gibt es weitere Parameter, die wir beachten müssen.

Einen Schritt weiter in unserem Verständnis um das Teilen von Inhalten bringt uns der Blick auf die Bedürfnisse der Nutzer (bzw. unserer Zielgruppe, um im Marketingkontext zu bleiben). Studien hierzu zeigen, wie eng die Bedürfnisse und die Nutzungspraktiken zusammenliegen.

In ihrer Langzeitstudie “Wave 7: Cracking the social code, the story of why” (die über 1 Mrd. Internetnutzer repräsentiert) kam IPG Mediabrands (www.mbww.com) bzw. ihre Abteilung UM zu folgendem Ergebnis:

Relationship, Diversion, Learning, Progression and Recognitio are the five key needs underpinning all consumer interaction. These five motivations continue to fuel the world’s prolific use of social media.“


Es sind demnach diese fünf Bedürfnisse (mit unterschiedlicher Gewichtung, siehe Infografik unten), die uns zur Interaktion bewegen:

  • Beziehungspflege (deckt sich mit Schmidt’s Erkenntnis),
  • Unterhaltung,
  • Lernen,
  • Anerkennung und
  • Selbstverwirklichung (deckt sich mit Schmidt’s Erkenntnis).

 

Die Psychologie des Teilens
Quelle: CoSchedule

 

Dazu kommt meiner Ansicht nach ein weiterer Aspekt: Reziprozität. Wir teilen Inhalte anderer in der Hoffnung, dass sie auch unsere eigenen teilen („Wie du mir, so ich dir“). Dieser Idee entstammen auch Promotion-Ansätze wie der „Famous Name Drop“.

Egal ob nun fünf oder sechs Bedürfnisse, wenn dein Content diese nicht erfüllt (und zwar idealerweise gleich mehrere gleichzeitig!) oder hinsichtlich der Nutzererwartungen gar enttäuscht, wirst du mit deinem Empfehlungsmarketing bzw. dem Versuch deinen Content viral zu verbreiten scheitern.

 

Virales Marketing: Der Erfolg liegt im Zielgruppenverständnis

Der Schwerpunkt deiner Bestrebung nach teilenswerten InhaIten muss ganz klar beim Verständnis für deine Zielgruppe liegen. Über Zielgruppen und Buyer Personas haben Ivana und ich schon viel geschrieben. In diesem Beitrag erfährst du was Personas sind, wie du sie erstellst und warum es sich auszahlt ins Detail zu gehen.

Es ist jedoch essentiell, dass du nicht an diesem Punkt stehenbleibst, sondern deine Personas mit den oben aufgezählten Bedürfnissen und Beweggründen zu kombinieren.


Wie das aussehen kann, zeigt uns Kerstin Hoffman in ihrem Beitrag “Die Psychologie des Weitersagens”. Sie charakterisiert dort sechs verschiedene “Teiler-Typen” und deckt dabei den Großteil der oben beschriebenen Bedürfnisse und Nutzungspraktiken ab, wir sind uns aber sicher, dass es je nach Branche und Content-Art noch weitere “Typisierungen” geben kann. Hier musst du einfach möglichst viele Informationen aus und zu deiner Zielgruppenanalyse sammeln, um sie wirklich verstehen zu können.

Darauf aufbauend wirst du auch am besten wissen, welches Content-Format deine Zielgruppe bevorzugt und welcher Kommunikationskanal dafür der passende ist. Falls du noch nicht sicher bist, was deine Zielgruppe sucht, dann lies dir meinen Artikel zur zielgerichteten Content-Planung und zu Content als Dienstleistung durch.

 

Drei Aspekte teilenswerter Inhalte

An diesem Punkt angekommen, hast du bereits einen großen Teil der Arbeit erledigt: Du weißt wen du zum Teilen deiner Inhalte bewegen willst, warum und worauf es dabei ankommt. Fehlt nur noch das wie, also die Frage nach dem Content selbst. ;-)

Das “richtige” Format hängt von mehreren Faktoren ab und quasi keines erfüllt alle Bedürfnisse oder Ziele. Ein gesunder Content-Mix (dazu gleich mehr) ist daher immer ratsam, wenngleich es natürlich gewissen Tendenzen gibt, was Nutzer lieber teilen:

 

Welche Inhalte über Social Media geteilt werden
Quelle: AdWeek Social Times (Klicken zum Vergrößern)

 

1. Visueller Content

Wie nicht anders zu erwarten – zumindest für all jene unter uns, die sich regelmäßig mit Statistiken dieser Art beschäftigen – stehen Bilder bzw. visueller Content ganz hoch im Kurs.

Aber warum ist das so?

Zum einen sind 90% der an unser Gehirn weitergeleiteten Informationen visuell. Auch wenn wir Sprache als Text sehen, sind Bilder (und Videos) etwas ganz anderes. Diese können nämlich oftmals auch jene verstehen, die der Sprache des Informationssenders nicht (oder nur teilweise) mächtig sind. Darüber hinaus liefert ein Bild als solches immer mehr Informationen, als das beispielsweise ein Buchstabe oder eine Buchstabenreihenfolge kann.
Zum anderen bleibt uns visueller Content länger im Gedächtnis. Dank optischer Eindrücke können wir uns selbst nach fünf Tagen noch bis zu sechsmal besser an Informationen erinnern.

Beim Social Sharing führen demnach alle Wege zu Visual Content. Visueller Content bietet viele Information im kleinen Format und das über Sprachgrenzen hinweg.

Content Design ist ein Muss im Marketing!

 

 

2. Emotionaler Content

Word-of-Mouth-Marketing kann nur dann wirklich funktionieren, wenn Emotionen mit im Spiel sind. Wir treffen Entscheidungen nunmal emotional spontan. Die eigentliche rationale Betrachtung der Fakten findet im Nachhinein statt und dient der Rechtfertigung unserer Wahl.

Für uns Publisher bzw. Marketer heißt das: Wir müssen durch Content Emotionen auslösen.

Dabei spielt es keine große Rolle, ob das negative oder positive Gefühle sind. Emotionen sind als solche “viral”, weil wir zutiefst soziale Wesen sind. Wenn möglich dominieren positive Emotionen den Diskurs, aber auch negative Gefühle können eine Handlung provozieren und dadurch Wind um unseren Content erzeugen. Bedenke nur, dass dieser Wind schnell zu einem Sturm (nein, ich sage hier bewusst nicht direkt Shitstorm) heranwachsen kann.
Hier eine kleine Auswahl an Emotionen, die du mit deinem Content auslösen kannst:

  • Positiv: Lust, (Schaden-)Freude, Ehrfurcht, Interesse, Hoffnung, ...
  • Negativ: Angst, Wut, Sorge, Trauer, ...


Quick Sprout bestätigt diese Wirkung von Emotionen, denn nach ihrer Infografik sind es vor allem (für uns) interessante, lustige oder wichtige Inhalte, die wir im Social Web teilen. Solche Inhalte, die ausdrücken woran wir glauben und wofür wir uns einsetzen. Eben solche, an die wir persönlich emotional gebunden sind:

 

Warum wir Inhalte im Social Web teilen
Quelle: Quick Sprout (Klicken zum Vergrößern)

 

3. Bequemer Content

Ist das ein Fragezeichen über deinem Kopf? :-)

Ivana und ich haben überlegt, ob wir ihn eventuell “faulen” Content nennen sollten, haben uns dann aber doch für “bequem” entscheiden. Content ist bequem, wenn er uns das Konsumieren und Teilen erleichtert – insbesondere technisch und hinsichtlich der Auswahl verfügbarer Dienste.
Ich selbst teile manche Beiträge nicht, weil mir das Teilen nicht erleichtert wird; etwa durch Sharing Buttons, Click-to-Tweets oder eingebundene Social Media Posts, die ich per Klick sharen kann. Dabei ist egal, wie gut der Content ist.
Kennst du das?

Oft läuft es dann darauf hinaus, dass ich den Tweet/Post einer anderen Person aufgreife, anstatt den eigentlichen Autor/Publisher zu erwähnen. Für die Verbreitung der Inhalte ist das natürlich hilfreich, aber Branding-Effekte gehen verloren.

Um diese Stolperfalle zu umgehen, solltest du unbedingt auf die User Experience beim Social Sharing achten. Halte alle Arten der Interaktion sehr (sehr!) einfach und “kundenfreundlich”. Achte ganz besonders auf Kleinigkeiten, wie die Position der Share-Buttons oder auch die Größe bzw. Ausrichtung der Pop-up-Fenster.

Ich habe hier im Blog die Share-Funktion auf die linke Seitenleiste reduziert und diese wiederum für mobile Geräte optimiert. Und da sich in der Vergangenheit einige (wenige) Nutzer über meine Pop-Up-Fenster haben beschwert, habe ich auch dort die Aussteuerung geändert bzw. die Anzeige komplett deaktiviert. Natürlich geht das auf Kosten der Anmelderate, aber die Leser die sich für meinen Newsletter anmelden, sind auch wirklich daran interessiert.

Bequemer Content ist aber noch viel mehr. Nicht nur das Teilen soll bequem von der Hand gehen, auch die Informationsaufnahme soll schnell und einfach sein. Dabei solltest du unbedingt auf folgende Punkte achten:

  • Eine treffende Headline
  • Eine klare Struktur
  • Kleinere Informationshäppchen, für schnelles (mobiles) Lesen (siehe auch Ivanas Tipps zu Micro-Content)
  • Wiedererkennbarkeit & Klarheit im Auftritt (Stichwort: Corporate Design)
  • Eine (Betonung auf eine) klare Handlungsaufforderungen
  • Simplizität: Wer deinen Content konsumiert sollte ihn auch verstehen (sofern er innerhalb deiner angepeilten Zielgruppe liegt)
  • Relevanz: Hältst du dein Versprechen aus der Headline und erfüllst die Erwartungen der Nutzer oder betreibst du Clickbaiting?

HubSpot hat bei der Analyse der eigenen Blogartikel außerdem herausgefunden, dass …

  • die Länge eines Blogbeitrags Auswirkungen auf Inbound Links und organischen Traffic hat (umfangreiche Artikel erzielen bessere Werte)
  • bestimmte Wörter Einfluss auf die Share-Rate nehmen (vor allem “Infografik”, “Template” oder “E-Book”)
  • sich die Anzahl der externen Links auch auf Social Shares und den organischen Traffic auswirkt (je mehr Links, desto mehr Besucher).

 

Viralen Content zu erstellen ist also doch um einiges komplizierter, als es zu Beginn den Anschein machte. Es müssen einfach eine ganze Menge an “günstigen” Parametern zusammenkommen, um Viralität zu triggern. Ob das programmierbar ist, wagen Ivana und ich zu bezweifeln.

In den meisten Fällen ist der Versuch viralen Content zu erstellen vergebens und ein ewiger Kreislauf von “trial and error”. Die beste Strategie, wie du nachhaltig mit deinen Zeitressourcen umgehen kannst ist, regelmäßig hochwertigen Evergreen Content zu erstellen, den du mittels Conten-Recycling-Techniken immer wieder neu in Szene setzt.

Probier dabei ruhig neue Arten der Promotion aus. Kombiniere Format, Text und Visuals jedes Mal anders und sei mutig oder auch mal provokanter. Selbst wenn deine Inhalte nicht direkt angenommen werden, so sammelst du stetig Erfahrung fürs nächste Mal.

Anregungen für deinen nächsten Versuch findest du zum Beispiel bei KISSmetrics: What Types of Posts Get Shared the Most on Facebook?

 

In diesem Sinne wünschen wir dir viel Spaß beim Ausprobieren!

 

In 8 Schritten zum viralen Content

Schritt 1: Ideen finden

Ideen für neue Blogartikel zu finden ist erst mal nicht schwer, nur wirst du wahrscheinlich auch schnell merken, dass es alles in irgendeiner Form schon woanders gibt. Entscheidend ist also die Perspektive, ein neuer Ansatz oder eine andere Form. Mit Form meine ich vor allem die Struktur des Artikels, also ob er

  • eine Anleitung, Studie oder Best Practice ist,
  • in einer Infografik oder einem Video verarbeitet wird,
  • lang und detailreich oder eher kurz geschrieben ist und ob
  • zusätzliche Medien (Bilder, Grafiken) den Inhalt untermalen.

Mein Tipp: Mach dir bei deiner Recherche hinsichtlich der Form anderer erfolgreiche Artikel Notizen. Du könntest dasselbe Thema dann in einer anderen Form behandeln oder ein ähnliches in derselben Form.

Mögliche Quellen für neue Ideen sind:

  • BuzzSumo
  • Social Bookmarkingdienste wie StumbleUpon, Reddit, digg oder delicious
  • Q&A-Portale wie Quora oder wer-weiss-was
  • Kommentare (sowohl in deinem als auch fremden Blogs)
  • Google Keyword Planner

Schritt 2: Die richtige Zielgruppe im Blick

Die richtige Zielgruppe bereits beim Schreiben im Hinterkopf zu haben ist wichtig, denn sie bestimmt maßgeblich die Ziele deines Artikels.

Machst du Werbung für ein Produkt, egal ob direkt oder indirekt, dann besteht deine Zielgruppe aus den idealen Käufern. Willst du Email-Abonnenten gewinne oder deinen Expertenstatus ausbauen, dann besteht deine Zielgruppe aus den idealen Lesern bzw. „Fans“. Willst du eine möglichst große Reichweite, sollte sich dein Artikel an sie alle richten und vor allem jene ansprechen, die bereit sind deinen Artikel zu teilen.

Und genau das ist die Herausforderung: möglichst viele Leser ansprechen.

 

Kristi Hines sagt, das Geheimnis viralen Contents besteht darin, ihn zu „vervollständigen“. Was sie damit meint ist, ein Thema nicht nur anzuschneiden und für Einsteiger, Fortgeschrittene ODER Experten zu schreiben, sondern allen drei Zielgruppen einen Mehrwert zu liefern.

Die Kunst diese Vollständigkeit zu kommunizieren liegt in den Headlines (also Titel und Zwischenüberschriften), denn nur daran erkennt der Leser, an wen sich der Artikel richtet.

Schritt 3: Die perfekte Überschrift

Headlines sind enorm wichtig für den Erfolg eines Artikels, denn sie sind das erste und schlimmstenfalls das letzte was potenzielle Leser sehen.

Headlines konkurrieren in RSS-Feeds, Suchmaschinen, sozialen Netzwerken und vielleicht sogar in deiner Mail-Inbox. Sie entscheiden darüber, ob ein Leser sie anklickt oder nicht.

Wusstest du, dass im Schnitt fünf Mal so viele Menschen einen Titel lesen als den eigentlichen Text? (David Ogilvy)

Es gibt verschiedene Ansätze für Artikelüberschriften, die ich bereits in meinem Artikel „Das Geheimnis erfolgreicher Blog Post Headlines“ beschrieben habe. Darüber hinaus gibt es aber noch einen kleinen Trick, wie du auf spezifischen Plattformen die Klickrate steigern kannst:


Integriere die Plattform im Titel.


Wenn du einen Artikel schreibst und ihn bspw. über Twitter bewerben willst, dann könntest du solche Titel nutzen:

  • Wie Experten Twitter zur Traffic-Generierung nutzen
  • Wie textet man für Twitter? Storytelling mit unter 140 Zeichen


Das Schöne daran: es funktioniert quasi für jede Plattform und jede Zielgruppe. Das erste Beispiel könnte hinsichtlich der Plattform auch lauten:

  • Wie Experten Facebook zur Traffic-Generierung nutzen
  • Wie Experten Google+ zur Traffic-Generierung nutzen

oder in Bezug auf die Zielgruppe:

  • Wie Blogger Twitter zur Traffic-Generierung nutzen
  • Wie Online-Shops Twitter zur Traffic-Generierung nutzen

 

Einen klasse Beitrag zur Formulierung von Überschriften findest du übrigens auch bei Vladislav im Chimpify Blog.

Schritt 4: Der „Famous Name Drop“

Ich hab's grade eben getan. Zwei Mal.

David Ogilvy ist einer der berühmtesten Werbetexter, Vladislav Melnik betreibt einen bekannten Internet Marketing Blog. Zwar lässt er sich nicht so leicht schmeicheln, aber vielleicht habe ich Glück und er teilt meinen Artikel allein schon aus Dankbarkeit für die Erwähnung…

Die Erwähnung bekannter Persönlichkeiten (in der jeweiligen Nische) ist seit jeher ein beliebtes Mittel, um zusätzliche Aufmerksamkeit zu generieren. Ob das nun in Form einer simplen Erwähnung, einem Link oder sogar in Form eines Interviews geschieht ist dabei zunächst nicht entscheidend.

Ein paar Beispiele dazu habe ich sogar selbst hier im Blog:


Das sind nur zwei Varianten zur Einbindung von Famous Names (nämlich Listen und Meinungen), es gibt aber noch weitere: Trackbacks (über die Verlinkung), Interviews oder mittels Crowdsourcing.

Damit allein ist es allerdings nicht getan. Du musst sichergehen, dass diese Personen die Erwähnung auch wirklich zur Kenntnis nehmen. Das geht am einfachsten durch eine direkte Erwähnung beim Verbreiten des Artikels über soziale Kanäle (das steigert gleichzeitig die Chance auf ein Retweet, Like oder Kommentar) oder du schreibst ihnen eine Email (und bittest sie dabei gleich um einen Kommentar oder das Teilen in ihren Netzwerken).

Neben dem Famous Name Drop habe ich hier noch etwas verwendet, hast du es gemerkt? Eine Zahl. Studien, wie die von Moz, belegen, dass Zahlen in Überschriften die Klickrate enorm verbessern.

Schritt 5: Den Artikel richtig strukturieren

Sitzt die Überschrift ist der eigentliche Text an der Reihe. Dass hier auch Optimierungsbedarf besteht ist wohl selbstverständlich, oder? ;-)

Nicht jeder Leser hat die Zeit, einen Artikel von vorne bis hinten durchzulesen. Allein dieser Artikel hat bis hierhin schon über 850 Wörter und es kommen noch ein paar.

Eine Möglichkeit trotzdem den gesamten Text zu erfassen ist das Scannen der Zwischenüberschriften und das Lesen kurzer Absätze. Zudem „verrät“ dir die Überschrift schon was kommen wird und du kannst anhand der Zwischenüberschriften leicht durch die einzelnen Schritte navigieren.

Dir steht eine Vielzahl unterschiedlicher Mittel zur Strukturierung deiner Blog Posts zur Verfügung:

  • Zwischenüberschriften
  • Länge der Absätze
  • Textformatierung Fett und Kursiv
  • Listen
  • Bilder (nicht nur gut für Suchmaschinen, sondern auch für die Visualisierung und emotionale Wirkung deines Contents und besonders hilfreich bei Anleitungen und Best Practices)
  • Optische Hervorhebung wichtiger Informationen (z.B. durch eine andere Hintergrundfarbe oder einen Rahmen)

Durch eine geschickte Formatierung wird dein Artikel optisch aufgewertet und erleichtert das Lesen ungemein.

Schritt 6: Suchmaschinenoptimierung

Deine Artikel sind nicht immer für die Ewigkeit, aber sie können über Suchmaschinen auch noch lange nach der Veröffentlichung gefunden werden. Um diese Art der nachhaltigen Traffic-Generierung zu fördern, solltest du deinen Content für die Suche optimieren.

An erster Stelle steht dabei die Keyword-Recherche. Wenn du in Schritt 1 Googles Keyword Planner genutzt hast, hast du wahrscheinlich schon ein paar gute Keywords (einzelne oder Kombinationen) gefunden. Diese gilt es dann an folgenden Stellen zu integrieren:

  • Permalink des Artikels
  • Titel der Webseite (title-Tag)
  • Meta-Description (wichtig auch für Rich Snippets und die Anzeige in Social Networks)
  • Bildbeschreibung (alt-Tag)
  • Header-Tags (<h1>, <h2>, etc.)
  • Interne Links


Die Einzelheiten dazu kannst du in meinem Artikel über SEO im Content Marketing durchlesen.

 

Das Wichtigste zur Suchmaschinenoptimierung ist erledigt. Damit unsere Leser die Beiträge teilen können, sollten wir unseren Artikel auch dahingehend optimieren und ihnen die Arbeit erleichtern.

Schritt 7: Social Media-Optimierung

Wie ginge das besser, als durch die Integration von Social Sharing Buttons?

Klar, wir könnten auch einzelne Leser darum bitten, neue Artikel zu teilen oder selbst auf diversen Plattformen darauf aufmerksam machen. Aber ist uns das auf Dauer nicht zu mühsam? Ganz abgesehen davon, wie sieht das denn aus?

Viel einfacher ist es doch, Sharing Buttons zu verwenden und Lesern die Chance zu geben, mit wenigen Klicks den Artikel in ihrem Netzwerk zu teilen. Wir können (und sollten) natürlich insoweit Einfluss darauf nehmen, dass wir eine Vorauswahl der Buttons treffen. Zu viel wirkt schnell unübersichtlich und macht Probleme bei der Entscheidungsfindung, daher ist es ratsam, eher weniger anzubieten. Facebook, Twitter und Google+ reichen meiner Meinung nach aus. Für Pinterest empfehle ich den Hover-Button (der Widget-Builder hilft bei der Integration), da dieser erst sichtbar wird, wenn du mit der Maus über ein Bild fährst.


Ich selbst nutze auch StumbleUpon, vor allem aber aus dem Grund, um die Verbreitung in Deutschland ein wenig voran zu treiben ;-) Nutzt du es schon aktiv?


Für alle Wordpress-Nutzer hab ich noch eine gute Nachricht. Naja, gut nicht wirklich, denn die Entscheidung könnte schwer fallen. Sei’s drum: für das Blog-CMS gibt es zahlreiche Plugins, bspw. von AddThis oder ShareThis, die die Integration erleichtert.

Wichtig für eine perfekte Darstellung der geteilten Inhalte sind Social Meta Daten (Stichwort: Open Graph), Bilder (für die Vorschau, Vorsicht mit Urheberrechten!) und ggf. vorgefertigte Nachrichten, bei denen der Leser nur noch klicken muss.

Ob ein spezifischer Call to Action nötig ist, mag ich nicht zu beurteilen. Es klappt sowohl mit, als auch ohne, wie diverse Beispiele zeigen.

Schritt 8: die persönliche Note

Moment, acht? Es sollten doch nur sieben sein!?

Tut mir Leid, so bin ich. Ich setz gern noch einen oben drauf ;-)

Damit ein Artikel viral wird, darf eine persönliche Note nicht fehlen. Sei es etwas humorvolles, etwas Extravagantes oder etwas Einzigartiges. Dieses gewisse Etwas eben, dass dich sympathisch macht, dich von anderen unterscheidet. Ich kann dir nicht sagen was es ist, aber es hilft ;-)

Vielleicht ist es ein persönlicher Tipp von dir, oder ein kleines Geschenk für deine Leser. Vielleicht ist es aber nur eine Sammlung weiterführender Links, mit deren Hilfe Leser NOCH MEHR Informationen erhalten (keine Sorge, sie merken sich den Ursprung) oder etwas total themenfremdes, ein Schwank aus deinem Leben oder ein Zitat.

Keine Ahnung, finde es selbst heraus!

Viralen Content erstellen in acht Schritten

  1. Die richtige Idee finden
  2. Die richtige Zielgruppe definieren und adressieren
  3. Die perfekte Überschrift formulieren
  4. Bekannte Peers erwähnen
  5. Den Artikel gut strukturieren
  6. Für Suchmaschinen optimieren
  7. Für Social Media optimieren
  8. Den Artikel mit einer persönlichen Note abrunden
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Robert Weller

Robert ist Autor des Bestsellers „Content Design“ (Hanser Verlag), unabhängiger Content-Stratege und Gründer dieses Magazins (ehem. „toushenne.de“). Daneben lehrt er Content-Marketing an der FH JOANNEUM sowie Content Design an der ZHAW. Mit über zehn Jahren Erfahrung aus dem Agenturgeschäft, E-Commerce- & SaaS-Unternehmen sowie zahlreichen Freelance-Projekten mit führenden Marken wie Adobe, Bike24 und contentbird, entwickelt er wirksame Strategien für die Optimierung des Content ROI.

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