„Fehler zu machen, ist menschlich. Fehler zu wiederholen, ist schmerzlich. Dieselben Fehler immer wieder zu machen, ist dämlich.“
Genau das ist beim E-Mail-Marketing der Fall, das ohne E-Mail-Audits betrieben wird.
Die Leistung der eigenen E-Mail-Kampagnen im Auge zu behalten, ist entscheidend. Denn bestimmte Fehler verhindern die gewünschte Conversion. So landen E-Mails im Spam-Ordner, weil sie nicht abgesichert sind. Einige Anmeldeprozesse sind unnötig kompliziert und verwirrend. Hinzukommt, dass sie kein großartiges und müheloses mobiles Benutzererlebnis bieten.
Laut einer Umfrage des BVDW sind etwa 50 % der E-Mail-Marketer mit ihrem Marketingkanal E-Mail „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Die Durchführung eines „E-Mail-Audits“ hilft dabei, die Leistung der eigenen E-Mail-Marketing-Strategie zu messen und das Beste daraus zu machen. Kurz gesagt: Du erhältst einen Einblick in das, was funktioniert und was nicht.
Was ist ein E-Mail-Audit?
Im E-Mail-Marketing hat sich der Begriff „E-Mail-Audit“ für die gründliche Analyse aller Faktoren, die den E-Mail-Marketing-Erfolg beeinflussen, etabliert. Ein E-Mail-Audit bewertet dabei Komponenten wie die E-Mail-Infrastruktur, die Reputation, das Branding, die Abonnentenreise, E-Mail-Zustellbarkeit, Kampagneneffektivität, Listenabwanderung und das allgemeine E-Mail-Engagement.
Ob lokaler Genusswarenhändler oder international agierendes Beratungsunternehmen: bei vielen meiner Kund:innen finde ich dieselben Probleme, die schnell verbessert werden können. Unabhängig von der guten Performance der E-Mail-Kampagnen sind es am häufigsten Defizite im Bereich der Rechtskonformität und Sicherheit – selbst elementare Bestandteile der 2018 in Kraft getretenen DSGVO werden immer noch missachtet – oder die fehlende Ausrichtung und Absicherung der Domain für den Massenversand, was langfristig zu Zustellproblemen der E-Mails führt.
Warum du einen E-Mail-Audit durchführen solltest
Das Medium E-Mail entwickelt sich ständig weiter. Es gibt jedes Jahr neue E-Mail-Trends und Technologien, neue Datenschutz-Vorgaben und Sicherheitsprobleme bis hin zur permanenten Weiterentwicklung der diversen E-Mail-Clients. Beim E-Mail-Marketing kannst du nicht einfach etwas „einrichten und laufen lassen“. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich dir die Durchführung eines E-Mail-Audits empfehle.
Wie alle Aufgaben in einem Unternehmen, die Zeit, Personal und Budget beanspruchen, braucht ein E-Mail-Audit gute Gründe, damit er durchgeführt werden kann. Ich nenne dir 10 gute Gründe für die Bestandsaufnahme deines E-Mail-Marketings, mit denen du dich im eigenen Unternehmen für einen Audit starkmachen kannst.
- Mit einem E-Mail-Audit erkennst du, ob deine E-Mail-Marketing-Strategie dazu beiträgt, die definierten Business-Ziele zu erreichen, und auf welche Maßnahmen du dich zukünftig konzentrieren solltest.
- Du weißt, wie du die Leistung deiner E-Mail-Kampagne verbessern kannst.
- Du erhältst Informationen darüber, wo du die Kundenzufriedenheit und das E-Mail-Engagement erhöhen sowie deine E-Mail-Zustellbarkeit und Konversionsraten verbessern kannst.
- Du findest heraus, welche alternativen Möglichkeiten es gibt, wie du deine E-Mail-Liste organisch erweitern kannst.
- Du erkennst, wie deine E-Mail-Kampagnen im Vergleich zu deinen Mitbewerbern abschneiden.
- Du wirst mit der Frage konfrontiert: Führt der Aufbau meiner E-Mails dazu, dass Menschen meine E-Mails öffnen, auf meinen CTA klicken und konvertieren?
- Du erkennst, dass korrekt umgesetzte automatisierten E-Mails und Workflows dazu führen, dass du deine Liste segmentieren, relevante E-Mails senden, Abonnenten erneut ansprechen, entgangene Verkäufe vermeiden und vieles mehr machen kannst.
- Du definierst die relevanten KPIs, um den Erfolg zu messen und kritische geschäftliche Meilensteine zu erreichen (nicht nur für die Zustellbarkeit, sondern auch für die allgemeine E-Mail-Leistung).
- Du weißt zukünftig, ob dein E-Mail-Marketing-Tool deine Anforderungen erfüllt, ob es dir Grenzen setzt und ob du damit in den nächsten Jahren skalieren kannst.
- Du erhältst kreative Impulse und Ideen für neue E-Mails.
Sei proaktiv und warte nicht, bis ein Problem auftritt, bevor du einen E-Mail-Audit durchführst.
Auch wenn das systematische Vorgehen bei einem E-Mail-Audit oft aufwändig ist, ist es vor allem eins: überzeugend. Du erhältst am Ende eine Checkliste mit priorisierten Aktivitäten, die du sofort oder in den nächsten 3 bis 12 Monaten verbessern kannst. Es gibt immer Raum für Innovation und Potenzial, um deine Ergebnisse noch weiter zu steigern!
Wann solltest du einen E-Mail-Audit durchführen?
Es ist normal, dass deine E-Mails irgendwann nicht mehr die Ergebnisse wie früher liefern. Viele Unternehmen sind sich unsicher, ob ihre E-Mail-Marketing-Strategie noch aktuell ist und ob sie das Publikum überhaupt noch erreichen. Dann ist es Zeit für einen E-Mail-Audit.
Je nach Umfang des Projektes unterscheide ich drei Audit-Varianten:
- Ein vollständiger Audit bewertet Komponenten wie deine E-Mail-Infrastruktur, Sender-Reputation, Branding, Abonnentenreise, E-Mail-Zustellbarkeit, Kampagneneffektivität, Listenabwanderung und das allgemeine E-Mail-Engagement.
- Ein partieller Audit beschäftigt sich mit vorab definierten Teilbereichen des E-Mail-Marketings (zum Beispiel das E-Mail-Template: Du erhältst ein gründliches Feedback darüber, wie du dein Design verbessern und deine Öffnungs- und Klickraten steigern kannst).
- Ein fokussierter Audit nimmt einzelne Komponenten (zum Beispiel Verteilerlisten und die Datenqualität) kritisch unter der Lupe.
Darüber hinaus gibt es diverse Situationen, in denen du mit einem E-Mail-Audit starten solltest:
- Marken-Relaunch
Du planst einen neuen Markenauftritt und in diesem Zusammenhang die Überarbeitung der E-Mail-Marketing-Kanäle wie Newsletter und Mailings? Dann hilft dir der Audit im Vorfeld, die Dokumentation der erforderlichen Gestaltungsrichtlinien zusätzlich in einem CD-Manual (E-Mail-Marketing-Styleguide) festzuhalten. - Migrationsprojekte (neues E-Mail-Marketing- bzw. Marketing-Automation-System)
Für den reibungsfreien Umzug von einem System in ein anderes musst du vorab alle Listen, Kampagnen und Workflows auflisten, um die passende Migrationsstrategie abzuleiten. An diesem Punkt kannst du inaktive Abonnent:innen, deaktivierte Workflows und veraltete Kampagnen vor dem Export aussortieren. - Neue Verantwortlichkeiten
Ein wichtiger Zeitpunkt für die Durchführung eines E-Mail-Audits ist dann gekommen, wenn du eine E-Mail-Marketing-Verantwortung bei einem neuen Arbeitgeber wahrnimmst. Oder wenn du in eine eher strategisch ausgerichtete Position wechselst (bspw. als Content-Stratege). So kannst du deinem Team mittels eines Subscription-Audits zeigen, dass die Serie automatischer Willkommens-E-Mails überarbeitet werden sollte.
6 E-Mail-Audits, die du kennen und durchführen solltest
Du solltest dein E-Mail-System in Schuss halten, denn externe Variablen können sich ändern und die Effektivität deiner Strategie beeinflussen. Etwas, das letzte Woche funktioniert hat, könnte diese Woche völlig wirkungslos sein. Und du kannst darauf wetten, dass die Taktiken, die in Q1 funktioniert haben, in Q4 überholt sein werden.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Effizienz deines E-Mail-Marketings zu verbessern. Ich empfehle dir, mit den folgenden 6 Audits zu beginnen. Sie ermöglichen es dir, dein E-Mail-System kritisch zu prüfen und die kleineren Probleme zu finden, die zusammen einen großen Einfluss auf dein Endergebnis haben.
Der Subscription-Audit
Da der Anmeldeprozess dein virtueller Willkommensbereich ist, ist es wichtig sicherzustellen, dass alles im Anmeldeprozess wie beabsichtigt funktioniert. Viele Unternehmen haben schlechte Newsletter-Anmeldeseiten, die bei potenziellen neuen Abonnent:innen genau dann Enttäuschungen hervorrufen, wenn sie bereit sind, ihre Einwilligung zu erteilen.
Es ist wichtig, dass Menschen sich auf allen Wegen für deine E-Mails anmelden können, die deine potenziellen Kund:innen haben. Hast du eine Willkommens-E-Mail eingerichtet, dann frage dich Folgendes:
- Erhalten sie diese im erwarteten Zeitrahmen?
- Muss sie aktualisiert werden? Vermittelt die Sprache darin die aktuelle Botschaft, die du allen neuen Kund:innen mitteilen möchtest?
Mach den Check (quartalsweise):
- Melde dich für E-Mails bei allen Anmeldequellen an.
- Wenn du eine doppelte Newsletter-Anmeldung (Inline-Formular auf der Startseite und separate Newsletter-Landingpage) verwendest, wurde von jeder Quelle eine Bestätigungs-E-Mail gesendet?
- Überprüfe das Timing von Willkommens-E-Mails von jeder Quelle
- Sind die Überschrift, die Beschreibung, die Bildsprache, das Formular, der Anmelde-Button, der Bereich unterhalb des Formulars, die Dankesseite und die Willkommens-E-Mail so optimiert, dass du mit Gewissheit die richtigen Leads in deine E-Mail-Liste reinholst?
Überzeugt dein Newsletter-Anmeldeformular deine Interessenten nicht, ihre E-Mail-Adresse einzugeben? Hole dir meine Checkliste für ein optimales Anmeldeformular und fülle deine E-Mail-Liste mit mehr Leads.
Anmerkung von Robert: Philipp und ich haben kurz vor der Publikation dieses Artikels auch meine Willkommensserie überarbeitet. Falls du meinen Newsletter noch nicht abonniert hast, wäre das jetzt also eine gute Gelegenheit! Dann erhältst du auch gleich inhaltliche Anregungen für eine solche E-Mail-Strecke. ;-)
Der Abmelde-Audit
Genauso wie du sicherstellen musst, dass dein Anmeldeprozess ordnungsgemäß funktioniert, ist es wichtig, zu überprüfen, ob deine Abmeldelinks und -prozesse funktionieren. Wenn diese Links nicht funktionieren, schadest du nicht nur deinem Markenwert, sondern könntest auch Ärger mit den Datenschutzbehörden bekommen. Viele Länder geben eine Anzahl von Tagen vor, um Abmeldungen zu bearbeiten. Aber es ist am besten, wenn du diese Abonnenten automatisch und sofort nach der Anfrage aus deinem System entfernst bzw. vom Versand ausschließt (auf eine interne Blacklist setzt).
Mach den Check (quartalsweise):
- Bestelle Newsletter und Co. an allen möglichen Opt-out-Quellen ab.
- Überprüfe jeden Datensatz, den du in deiner Datenbank abgemeldet hast. Stelle dabei sicher, dass er den richtigen Status hat und von E-Mail-Kampagnen ausgeschlossen wird.
Der Template-Audit
Nutzt du Vorlagen für deine E-Mail? Wenn ja, achte darauf, dass sie in den meisten Umgebungen gut wiedergegeben werden. Sie sollten funktionierende Links und ein konsistentes Branding haben, um Öffnungs- und Klickraten weiter optimieren zu können.
Mach den Check (quartalsweise):
- Stelle sicher, dass Transaktions-E-Mails durch die richtigen Aktivitäten und in einem akzeptablen Zeitrahmen ausgelöst werden.
- Prüfe das Branding, den Inhalt und alle Links. Vergiss nicht, sicherzustellen, dass der Datenschutz rechtskräftig umgesetzt ist.
- Stelle sicher, dass das Rendering in allen wichtigen Umgebungen gut ist – insbesondere auf Mobilgeräten.
- Nimm kreative Optimierungen vor. Vergewissere dich, dass deine Transaktions-E-Mails nicht langweilig sind, sondern optimal das darstellen, was dein Unternehmen zu bieten hat.
Bitte beachte dabei, dass alle Werbeaktionen in Transaktions- und Service-E-Mails je nach Land und Gerichtsbarkeit auf Legalität geprüft werden müssen. Stelle sicher, dass du die Gesetze zur transaktionalen Kommunikation verstehst, bevor du Werbeinhalte einfügst.
Der Datenschutz-Audit
Angesichts der sich ständig ändernden Vorschriften in vielen Ländern ist es wichtig, dass du dich regelmäßig bei deinen Datenschutz-, Rechts- und Compliance-Teams erkundigst. Vergewissere dich, dass deine Datenschutzrichtlinie, Datenschutzerklärungen in E-Mails sowie der Prozess und die Formulierungen zum Zeitpunkt des Erwerbs den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Stelle auch sicher, dass deine Datenverwaltungspraktiken mit den gesetzlichen Anforderungen in deinem Land übereinstimmen (bspw. Art. 30 DSGVO – Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten).
Mach den Check (wöchentlich):
- Nimm Änderungen vor, die von deinem internen oder externen Datenschutzexperten empfohlen wurden.
- Formuliere die Texte in allen Datenschutzerklärungen und Formularen leicht verständlich. Verwende keine juristische Sprache, da dies ein Unterscheidungsmerkmal sein kann.
Der Zustellbarkeits-Audit
Laut Email Deliverability Benchmark 2020 kommt eine von sechs E-Mails nicht an – sie landet im Spam-Ordner oder wird gar nicht zugestellt. Das Problem ist, dass die meisten Standard-E-Mail-Dienstleister eine E-Mail beim Mailserver als „zugestellt“ betrachten, obwohl deine Abonnent:innen die Nachricht möglicherweise nie sehen. Um aufzudecken, was mit deinem E-Mail-Tool los ist, musst du dich kontinuierlich darauf konzentrieren, wie du es tatsächlich in den Posteingang schaffst.
Mach den Check (wöchentlich):
- Nutze einen Anbieter von Zustellbarkeitsanalysen (bspw. GlockApps) mit einer Vielzahl von Ansichten, um zu sehen, was tatsächlich mit deinem Programm vor sich geht.
- Richte Warnungen ein, um im Falle eines Problems proaktiv benachrichtigt zu werden.
- Untersuche mithilfe von Zustellbarkeitsanalysen, wo Probleme auftreten. Handelt es sich um eine bestimmte Kampagne? Gibt es ein Problem mit einem bestimmten ISP?
Diese Ergebnisse aus Email Deliverability Benchmark 2020 halte ich für besonders wichtig:
- Veränderungen in der Branche, Anpassungen der Spam-Filteralgorithmen und Änderungen der Verbraucherpräferenzen wirken sich nicht nur auf die Posteingangsplatzierung einer Marke aus, sondern auf die gesamte Branche.
- Die Zustellbarkeit kann auch von Postfachanbietern beeinträchtigt werden, die ständig ihre aktuellen Reputationsdatenbanken auswerten, um sie an das Feedback ihrer Benutzer anzupassen.
- Neben Veränderungen in der Branche kann jede neue Kampagne oder Taktik, die du ausprobierst, einen Einfluss auf deine Zustellbarkeit haben. Es ist wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben, was sowohl intern als auch global passiert.
Der Kampagnen-Audit
Wenn die Investitionen in Social-Media-Ads, die unterstützend für E-Mail-Marketing-Kampagnen eingesetzt werden, nicht den gewünschten Umsatz bringen, liegt es oft nicht an den Ads, sondern an der E-Mail-Kampagne. Damit der ROI deiner Kampagnen erfolgreich ist, müssen die bestehenden Kampagnenplanungen und -prozesse, der QA-Prozess untersucht werden.
Mach den Check (monatlich):
- Überprüfe, ob die Segmentierungskriterien noch stimmen.
- Stimmen die Betreffzeile, der Preheader-Text und die Inhalte zur Zielgruppe?
- Sind die Integrationen in deinem E-Mail-Programm noch aktuell, sodass die Daten aus dem CRM, CMS oder Webshop korrekt synchronisiert werden?
Wen du an einem E-Mail-Audit beteiligen solltest
Als E-Mail-Marketing-Verantwortlicher hast du im Idealfall ein Team, wenn du einen E-Mail-Audit durchführst. Somit ist es dir wirklich möglich, alle Chance und Risiken aufzudecken und anzugehen. Bei den folgenden Abteilungen wirst du hilfreiche Informationen für deinen E-Mail-Audit finden:
- Die IT-Abteilung kann dir die für die E-Mail-Authentifizierung erforderlichen DNS-Einträge bereitstellen und dich beim Thema Schnittstellen unterstützen (bspw. für den Zustellbarkeits-Audit)
- Designer können das aktuelle Branding mit deinem Styleguide auf Übereinstimmung abgleichen (bspw. für den Template-Audit)
- Content-Marketer können bessere Artikel für den Blog oder zum Kunden-Support vorschlagen.
- Datenanalysten können dich darüber informieren, was passiert, wenn E-Mail-Abonnent:innen die Website besuchen.
- Der Vertrieb kann dir sagen, ob die E-Mail-Strategie zum Lead Capturing, Nurturing und Lead Management beiträgt. (bspw. für den Kampagnen-Audit)
Wenn du andere Personen in der Organisation in das Audit einbindest, wirst du bessere Ergebnisse erzielen. Und durch die Teilnahme am E-Mail-Audit werden diese Mitarbeiter auch eher verstehen, warum bestimmte Änderungen vorgenommen werden müssen.
Damit du die beste Unterstützung von deinen Kollegen und Vorgesetzten erhältst, zeigst du ihnen, wie wertvoll ihre individuelle Mitarbeit ist und welchen Mehrwert ein professionell durchgeführter E-Mail-Audit für das E-Mail-Marketing bringt. Nach meiner Erfahrung wirst du wertvollen Input und Erwartungen von den diesen Stakeholdern bekommen:
- Die Geschäftsführung möchte, dass du unbedingt auf laufende Kosten für Support-Verträge und etwaige Updates etc. achtest.
- Die Marketingleitung möchte, dass Team-Prozesse einfacher und effizienter werden.
- Die IT-Abteilung achtet auf die Compliance und wie externe Systeme und Datenbanken integriert werden.
- Die Redaktion bzw. Content-Abteilung möchte in Echtzeit personalisierte Inhalte verteilen.
Drei Audit-Modelle
Für einen E-Mail-Audit stehen dir grundsätzlich drei Varianten zur Verfügung:
- der Inhouse-E-Mail-Audit
- der externe E-Mail-Audit mit einer Agentur
- die Zusammenarbeit mit einem externen E-Mail-Marketing-Experten/-Berater (mit Schwerpunkt auf Auditierung)
Der Inhouse-E-Mail-Audit
Dieser Audit eignet sich für kleinere Unternehmen und national agierende Unternehmen sowie für B2B-Unternehmen, die stark auf eine E-Mail-Marketing-Strategie setzen und alles unter einem Dach produzieren möchten.
Die Vorteile:
- Der Audit kann von einem einzelnen Marketer durchgeführt werden. Er sollte diesen jedoch mit einem Kollegen, seinem Team oder einem externen Berater durchgehen.
- Es gibt kurze Kommunikationswege.
- Es gibt eine enge Nähe zu anderen Abteilungen, die bei den einzelnen Audit-Kategorien helfen.
- Es ist kein Briefing-Aufwand notwendig.
Die Nachteile:
- Bei Krankheit und Urlaub ist eine Vertretung notwendig. In dieser Zeit ruhen sonst die Audit-Aufgaben.
- Es besteht die Gefahr der „Betriebsblindheit“.
Der externe E-Mail-Audit
Dieser Audit ist für folgende Unternehmen geeignet:
- international agierende Unternehmen
- Unternehmen, die regelmäßig E-Mail-Kampagnen in großen Mengen versenden
- Unternehmen, die sich auf Strategie und Konzeption, nicht aber auf Zustellbarkeit, Text und Engagement konzentrieren wollen.
- Firmen ohne eigene E-Mail-Marketing-Abteilung
- Unternehmen, die Teilbereiche (E-Mail-Zustellbarkeit, -Sicherheit, Strategie) auslagern wollen
Vorteile:
- Du erhältst von außen frische Ideen und kreative Impulse für neue E-Mail-Kampagnen (gegen „Betriebsblindheit“)
- Du konzentrierst dich auf das Kerngeschäft.
- Dein Unternehmen ist personell unabhängig.
Nachteile:
- Es gibt intern einen erhöhten Mitarbeiteraufwand bezüglich Steuerung der Agentur.
- Die Agentur ist nicht so nah am Geschehen.
Externe Berater:innen
Das Hinzuziehen eines externen Beraters lohnt sich für Unternehmen …
- mit einem mittleren E-Mail-Aufkommen pro Monat
- die während einer wichtigen E-Mail-Kampagne kurzfristig eine Überprüfung ihres E-Mail-Marketings benötigen
- die eine größere Nähe zum Berater möchten und bei der Zusammenarbeit mit Experten auf Kontinuität setzen.
- ohne eigene E-Mail-Marketing-Abteilung
- die Teilbereiche (E-Mail-Zustellbarkeit, -Sicherheit, Strategie) auslagern wollen
Vorteile:
- Eine flexible Einsatzplanung ist meist möglich.
- Kontinuität in der Zusammenarbeit, personelle Unabhängigkeit
- Bei einer langfristigen Zusammenarbeit kann sich ein Berater sehr gut auf die CI des Unternehmens einstellen.
- Du erhältst unparteiische Beiträge von einem Experten.
- Er berücksichtigt die neuesten Trends und gibt der Organisation eine Richtung oder Vision für Investitionen an.
- Triviale Dinge bleiben nicht unbemerkt, da sie nicht intern auditiert werden.
- Bei einer längeren Zusammenarbeit sinkt der Aufwand für Briefings und Abstimmungen.
Nachteile:
- Der Abstimmungsaufwand ist zu Beginn recht hoch, bis beide Seiten sich auf den passenden Rahmen geeinigt haben.
Fazit: Ein E-Mail-Audit lohnt sich für alle, für die E-Mail-Marketing businessrelevant ist
Meiner Meinung nach ist es sehr schwierig, mit E-Mail-Marketing langfristig erfolgreich zu sein, wenn du nicht weißt, wo du aktuell stehst. Die Verbesserung deines E-Mail-Marketings ist ein ständiger Prozess der Überprüfung und Optimierung, daher sind regelmäßige E-Mail-Audits – so wie auch regelmäßige Content Audits – unerlässlich. Indem du dein E-Mail-System stetig bewertest und Verbesserungen vornimmst, wirst du sehen, wie sich Elemente deines E-Mail-Marketings im Laufe der Zeit verbessern.
Aus mehreren Kundenprojekten weiß ich, dass es nicht immer einfach ist, einen partiellen oder vollständigen E-Mail-Audit durchzuführen. Aber es lohnt sich! Sobald du den Einstieg geschafft hast, wirst du Optimierungspotenziale aufdecken. Mit einem optimierten E-Mail-Marketing wirst du einen starken und sofortigen Rückgang der Kosten für deine Kundenakquise feststellen – verbunden mit einer deutlichen Steigerung deines Umsatzes. Diese beiden Effekte zusammen werden dazu führen, dass deine Kampagnen wirklich für dich arbeiten.
Philipp Zöld arbeitet als E-Mail-Marketing-Berater und ist Inhaber der Firma Mailculture. Er unterstützt innovative, digital orientierte Start-ups und SaaS-B2B-Kunden wie Snocks, instaffo, intertours und Samdock mit Beratungen rund um E-Mail-Zustellbarkeit und -Sicherheit sowie Customer Journey und ein optimiertes E-Mail-Marketing-Programm. Komplizierte Themen aus dem Expertenjargon für die Zielgruppe einfach und bildhaft zu machen, ist seine Spezialität – dass E-Mail-Marketing das Rückgrat der Marketingstrategie ist, sein Credo.
Möchtest du weiterhin investigative, inspirative und inhaltlich tiefgründige Fachartikel mit journalistischen Anspruch erhalten? Dann unterstütze mich dabei – jeder Beitrag, schon ab 1 Euro, ist eine wertvolle Hilfe, um die Zukunft von toushenne.de zu sichern.
Robert ist Autor des Bestsellers „Content Design“ (Hanser Verlag), unabhängiger Content-Stratege und Gründer dieses Magazins (ehem. „toushenne.de“). Daneben lehrt er Content-Marketing an der FH JOANNEUM sowie Content Design an der ZHAW. Mit über zehn Jahren Erfahrung aus dem Agenturgeschäft, E-Commerce- & SaaS-Unternehmen sowie zahlreichen Freelance-Projekten mit führenden Marken wie Adobe, Bike24 und contentbird, entwickelt er wirksame Strategien für die Optimierung des Content ROI.