Content mit visuellen Medien anreichen ist inzwischen ein Muss, um aus der Masse hervorzustechen. Content Design wird immer mehr ein Erfolgsfaktor.
Doch wer auf Bilder aus Stockarchiven zurückgreift, merkt schnell: Sie sind nicht immer ideal.
Oft funktionieren sie nur mit einem Begleittext oder sie erzeugen bisher nicht die richtige Stimmung – aufgrund der Farbe, des Kontrasts oder vielleicht dem falschen Fokus. Oder sie sind einfach so abstrakt, dass der Betrachter nicht direkt erkennen kann, womit sich der dazugehörige Blogbeitrag beschäftigt (das ist wichtig, um die Erwartungen zu steuern und Interesse zu wecken). Zudem sind sie sehr unpersönlich und es fehlt das eigene Branding zur Wiedererkennung.
In solchen Fällen greife ich zu Photoshop. Die Kosten hierfür sind jedoch sehr hoch und wäre ich nicht gleichzeitig auch Grafiker, hätte ich sie mir wahrscheinlich gespart. Denn es gibt einige schicke Tools, um Fotos online zu bearbeiten.
Ich zeige dir einige ausgewählte Tools, mit denen du aus passenden Bildern das Optimum herausholen und deine Blogbeiträge visuell untermalen kannst.
Dieser Beitrag ist der vierte und letzte in der Reihe „Content Design – Visuelle Medien im Internet finden und gefahrlos nutzen“. Weitere Beiträge:
Tools zur Bearbeitung von Bildern
Voll im Trend: Canva
Auf der Homepage von Canva steht geschrieben: „Canva enables anyone to become a designer (PSFK)“. Und dieses Tool ermöglicht es dir wirklich, deine Ideen für visuellen Content relativ einfach umzusetzen, egal ob speziell für Social Media, deinen Blog oder andere „unbekannte“ Formate.
Und falls du Dienstleister bist kannst du deinen Kunden die Gestaltung mithilfe des Canva Buttons selbst in die Hand geben – sieht ziemlich cool aus, hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht?
Sehr schön praktiziert Sandra Holze den Umgang mit Canva und gibt dazu auch in ihrem Blog ein paar hilfreiche Tipps, um vor allem für Facebook und den Blog Bilder online zu erstellen.
Die Alternative: Adobe Creative Cloud Express (CCX)
Adobe Creative Cloud Express (kurz Adobe CCX) ist die Weiterentwicklung von Adobe Spark Post und erinnert stark an Canva (meinen Vergleich von Canva & CCX findest du hier). Im Fokus steht der schnelle Einstieg in ein neues Projekt mithilfe von Format-Vorlagen sowie der Schnellzugriff auf Bild- und Videobearbeitungstools. Darüber hinaus bietet die Plattform eine Funktion für die Vorgabe von Corporate Design Richtlinien, eine Anbindung an Adobe Stock und natürlich geteilte Creative Cloud-Bibliotheken und geräteübergreifende Synchronisation mit anderen Adobe-Anwendungen (es werden sogar schon Photoshop- & Illustrator-Dateien unterstützt).
Geheimtipp: BeFunky
Ein kleiner Geheimtipp von Kevan Lee (Content Crafter bei Buffer) ist das Tool BeFunky. Bereits ohne Anmeldung lassen sich Bilder mit diesem Tool zuschneiden, automatisch korrigieren und mit einfachen stilistischen Mitteln bearbeiten – etwa dem Textwerkzeug oder ColorMixer. Neu ist die Collage-Funktion und für alle Social Media User bietet das Tools sogar eine spezielle Funktion um Facebook Coverfotos zu erstellen.
Der Alleskönner: PicMonkey
PicMonkey habe ich erst für diesen Beitrag getestet und bin erstaunt von den vielen Funktionen. Leider kann sich der Laie schnell darin verlieren und fängt an zu „basteln“, was dann mit der intendierten effizienten Bildbearbeitung nur noch wenig zu tun hat.
Immerhin hilft der PicMonkey Blog mit Anleitungen und Tipps zur Bearbeitung von Bildern, zum Beispiel der Retusche oder speziellen Formaten für Social Media.
Skitch – speziell für Screenshots
Skitch ist ein kleiner Helfer von Evernote und unterstützt dich bei der Modifikation von Screenshots durch hilfreiche „Annotation-Features“. Damit kannst du Text-, aber auch grafische Elemente wie etwa Pfeile hinzufügen.
Awesome Screenhot – für Schnellschüsse
Awesome Screenshot ist ein nützliches Browser-Plugin (für Chrome, Firefox und Safari), womit du Screenshots nicht nur aufnehmen, sondern auch bearbeiten kannst. Bereits der Ausschnitt einer Webseite ist frei wählbar, danach kannst du mittels einfacher Tools Text oder grafische Markierungen hinzufügen und das Resultat online oder offline speichern. Oder direkt via Social Media teilen.
Visme – für Präsentationen & Infografiken
Visme ähnelt Canva und eignet sich für das Hinzufügen von Text auf Bildern, die Gestaltung von Infografiken und sogar die Erstellung animierter Werbebanner. Mithilfe der Video-Tutorials lernst du zudem, wie sich Präsentationen erstellen und Daten visualisieren lassen. Zum Stand April 2018 hat Visme 1,2 Mio. Nutzer aus 90 verschiedenen Ländern und wird unter anderem von Großkonzernen wie Dell, Daimler oder IBM genutzt.
Und wo wir schon bei Infografiken sind: Auch für dieses beliebte Content-Format haben sich spezielle Tools hervorgetan:
Tools zur Gestaltung von Infografiken
Easel.ly – einfach und effizient
Der Einstieg in die Gestaltung mit easelly ist dank der Auswahl an (beliebten und bewährten) Templates sehr leicht. Diese lassen sich schnell mit entsprechenden Informationen füllen und in kurzer Zeit zu einer ansehnlichen Grafik verwandeln.
Wer lieber selbst kreiert kann sich der verschiedenen Hintergründe, Formen, Charts und weiterer verfügbarer Objekte bedienen, um die Arbeit zu vereinfachen.
Eine Alternative zu Easelly ist Piktochart. Im einfach zu bedienenden Drag and Drop-Editor kannst du Objekte, Text, Hintergrund und andere Elemente platzieren und deine fertige Grafik in unterschiedlichen Formaten speichern (oder auch direkt teilen).
Und auch Visual.ly ist eine gute Anlaufstelle für Infografiken, allerdings hat sich diese Plattform vom DIY-Tool eher zu einem Marktplatz entwickelt, wo sich freie Designer auf ausgeschriebene (bezahlte) Projekte bewerben können.
Für Daten: Infogr.am
Infogr.am eignet sich, wie der Name schon sagt, besonders gut zur Visualisierung von Daten in Form von Graphen und Charts. Mehr als 30 unterschiedliche Templates stehen hierfür zur Verfügung und der Import von Excel- oder CSV-Dateien ist möglich.
Der Nachteil: Du kannst deine Werke im kostenlosen Tool nur online teilen und nicht direkt privat speichern, ebenso enthalten deine Werke ein Infogr.am Branding.
Fazit: Egal welches Tools, arbeite effizient
Ich nutze wie gesagt ausschließlich Photoshop für meine Bilder, weil ich das Programm kenne und schon Jahre lang damit arbeite.
Egal für welches Tool du dich entscheidest, ich empfehle dir immer, dich schnellstmöglich damit vertraut zu machen um dann von Beginn an effizient zu arbeiten. Denn wenn du zu lange für deine Bildbearbeitung brauchst hast du im Grunde nichts gespart. Templates, vorgefertigte Objekte und einfache Bedienoberflächen sollen den gesamten Gestaltungsprozess schließlich erleichtern und dir nicht zu viel Zeit rauben.
Kommst du mit einem Tool also nicht zurecht, probiere einfach das nächste, das deinen Bedürfnissen entspricht, solange bis du die für dich optimale Arbeitsweise gefunden hast!
Und wenn keines der hier vorgestellten passt, dann schreib mir einfach eine Mail und ich nutze mein Photoshop um auch deine Bilder zu gestalten ;-)
Damit sind wir auch am (vorläufigen) Ende dieser Serie angekommen. Ich hoffe ich konnte weiterhelfen und freue mich über Feedback, Shares und natürlich viele Kommentare! In Bezug zu diesem letzten Beitrag natürlich auch über Vorschläge für weitere Tools.
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Robert ist Autor des Bestsellers „Content Design“ (Hanser Verlag), unabhängiger Content-Stratege und Gründer dieses Magazins (ehem. „toushenne.de“). Daneben lehrt er Content-Marketing an der FH JOANNEUM sowie Content Design an der ZHAW. Mit über zehn Jahren Erfahrung aus dem Agenturgeschäft, E-Commerce- & SaaS-Unternehmen sowie zahlreichen Freelance-Projekten mit führenden Marken wie Adobe, Bike24 und contentbird, entwickelt er wirksame Strategien für die Optimierung des Content ROI.