Der erste Eindruck zählt, so heißt es.
Zwangsläufig bekommt man demnach auch nur eine einzige Chance, den gewünschten Eindruck zu vermitteln. Daher sagt die „Über mich“-Seite Deiner Internetpräsenz eine Menge über Deine Arbeitsweise aus und wie Du Dich selbst gerne präsentierst. Viele Besucher werden zunächst Deine „Über mich“-Seite ausgiebig mustern – insbesondere, wenn ein prominenter Link dorthin verweist oder Deine Webseitenstruktur insgesamt eher recht übersichtlich ist.
Nutze die Gelegenheit, das Beste daraus zu machen!
Nachfolgend haben wir einige Tipps für die Erstellung von wirkungsvollen „Über …“-Seiten zusammengestellt und zeigen dir anhand einiger Beispiele wirksame und inspirierende Designs in diesem Zusammenhang auf.
Wie wichtig meine „Über …“-Seite ist, erkenne ich an den Zugriffszahlen. Im vergangenen Jahr war sie die am vierthäufigsten aufgerufene Seite meines Blogs. Erstaunlich, wenn man all die hochwertigen Beiträge bedenkt … :P
Über den ersten Eindruck hinaus ermöglicht Dir diese Seite, Interessenten gezielt auf der Website zu halten. Lasse Deine Besucher nicht von dort aus in Richtung Twitter oder ein anderes soziales Netzwerk verschwinden, nur um mehr Details über sie erfahren zu können. Auf der „Über mich“-Seite kannst Du Deine Expertise präsentieren und konkret über das Schreiben, was Dich persönlich interessiert. Es ist maßgeblich, Deiner Zugänglichkeit auf diese Weise Ausdruck zu verleihen.
Tipps und Tricks für die perfekte About Page
- Setze auf Deine Stärken – Bist Du Designer, lasse doch Deine Illustrationen für sich sprechen. Wenn Dir hingegen eher das Schreiben liegt, stelle sicher, dass die Inhalte Deiner Seite dies ebenfalls widerspiegeln.
- Das Gesamtkonzept ist ein sehr entscheidender Faktor
Wenn Dir ein besonderer Ansatz vorschwebt, der hinter Deiner Seite stehen soll, versuche Seiten übergreifend an diesem Konzept festzuhalten. Wenn Du bereits die Aufmerksamkeit Deiner Besucher gewonnen hast und durch Deine Seite ein näheres Interesse Deiner Besucher wecken kannst, ist der Schritt der Konversion (z. B. Newsletter-Anmeldung, Kauf etc.) nicht mehr weit. Die Neugierde wird durch ein schlüssiges Konzept oft erfolgreich geweckt. Insgesamt sollten sich natürlich Design und Konzept ergänzen.
Das Design ist nur so gut wie das Konzept, welches dahinter steht. Tweet this! - Versuche nicht zu sehr, Dich selbst gut zu verkaufen, schließlich bietest Du auf dieser Seite üblicherweise nicht die Inhalte, wegen der Deine Besucher in der Hauptsache bei Dir aufgeschlagen sind.
- Gib Dir nicht all zu viel Mühe... vor allem nicht dann, wenn Du versuchst, lustig zu wirken. Wenn Dir gerade nichts Humorvolles in den Sinn kommt, lasse es lieber bleiben (natürlich mit der Ausnahme, dass Du Berufs-Komiker bist).
- Mache keine Abhandlung daraus – der Inhalt sollte leicht zu lesen sein. Du kannst interessierten Besuchern jederzeit mehr Informationen anbieten. Dies erreichst Du einerseits durch die Verknüpfung zu sinnverwandten Themenseiten, ferner mit Hilfe von weiterführenden Inhalten auf zusätzlichen Registerkarten, oder aber über die Bereitstellung ergänzender Inhalte als Download.
- Prüfe die verfassten Inhalte sorgfältig persönlich und bitte im Anschluss Dritte, das Lektorat gewissenhaft nach dem Vier-Augen-Prinzip zu übernehmen.
- Mache es konsequent – entscheide Dich für eine Perspektive, die Du beim Verfassen Deiner Texte einnehmen möchtest, sei es eher persönlich die "ich"- oder "wir"-Form, oder lieber eine eher unpersönliche Ansprache – Hauptsache ist, Du hältst den Kurs!
- Lass‘ andere für Dich schreiben – Wenn Du noch nie mit den Inhalten Deiner „Über mich“-Seite glücklich warst oder es Dir gar peinlich ist, diese zu verfassen, frage doch einfach einen Freund oder Kollegen, ob er es für Dich erledigt (Du kannst Ihm diesen Gefallen natürlich gern jederzeit erwidern).
- Denke immer an den guten Ton – im Idealfall befindet sich dieser stets in einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen einer freundlichen und zugänglichen Art sowie einem professionellen Auftreten.
- Verstimme Deine Leser nicht – vermeide jegliche herablassende Art und gehe immer davon aus, dass Deine Besucher mindestens den gleichen Wissensstand und ein analoges Verständnis für Deine Ausführungen aufweisen können, wie Du selbst.
- Verwende professionelle Fotos, wo es Dir möglich ist - Du schaffst dadurch einen deutlich besseren ersten Eindruck von Dir. Bilder in Graustufen sind eine beliebte Alternative, wenn Du selbst nicht über professionell erstellte Bildinhalte verfügst.
Content-Ideen für Deine „Über mich“-Seite
- Deine Leistungen und Erfahrungen sowie besondere Wahrzeichen, die Dich von anderen unterscheiden
- Dauer und Zeitraum Deiner Tätigkeit in bestimmten Bereichen
- Deine beruflichen und persönlichen Interessen
- Dein Werdegang bis hin zu Deinem aktuellen Tätigkeitsfeld (gerne auch mit einer Erklärung, wie es bspw. zu einem Job-Wechsel kam)
- Persönlichkeiten oder Marken, mit denen Du gemeinsam tätig warst – zeige Referenzen und lass‘ andere für dich sprechen (Stichwort: Testimonials)
Sei kreativ mit Deiner Präsentation – verwende Graphen, Diagramme, Illustrationen, Karikaturen, professionelle sowie amüsante Fotos und sogar Videos, um Deine Ansichten zu vermitteln.
Deine „Über mich“-Seite kann von einer direkten Handlungsaufforderung profitieren, denke daher darüber nach, was im Optimalfall der nächste Schritt für die Besucher ist.
Sollen sich diese ein Bild von Deiner Arbeit machen? Oder eher Dein Produkt- und Preisportfolio verinnerlichen? Oder sollen sie Dich direkt kontaktieren? Stelle sicher, dass Du deutlich machst, wohin sich der Besucher als nächstes begeben sollte.
7 Beispiele eindrucksvoller „Über …“–Seiten
1. Deda.me
deda.me – Eine ideenreiche und ansprechende „Über mich“-Seite, die gleichermaßen simpel und benutzerfreundlich gestaltet ist und dennoch auf subtile Weise die Design-Fähigkeiten und die Begeisterung für kreative Arbeit widerspiegelt.
2. The Great Bearded Reef
Josh Willis stellte sich selbst auf eine sehr humorvolle, verspielte und dennoch anspruchsvoll gestaltete Weise dar. Die Webseite diente der Eigenpromotion auf eine zu besetzende Stelle hin. Auch diese Tatsache an sich zeugt von großer Kreativität.
3. Moz.org
seomoz.org – Trotz der Fülle von Informationen wird der Inhalt durch die Bilder übersichtlich aufgeteilt und der Text ist klar und leicht verständlich strukturiert.
4. Andrew Reifman
andrewreifman.com – Eine Vermischung professioneller und amüsanter Inhalte in ein hochwertiges Gesamtwerk voller Designideen und mit Liebe zum Detail. Natürlich von einem Designer…
5. BD Advisory
bdadvisory.eu – Eine einheitliche Präsentation der einzelnen Personen ist äußerst wichtig. Die einzelnen Texte dabei kurz und knapp zu halten kann ganz gut funktionieren, wenn das Team aus mehreren Mitgliedern besteht.
Diese intelligente, professionelle Seite zeichnet sich einerseits durch eine sachlich durchdachte Struktur und andererseits durch das überaus ansprechende, intuitive Design aus.
6. 37Signals
37signals.com – Eine einfache, aber effektive Möglichkeit, Leistungen, Personen und Produkte gleichzeitig zu präsentieren.
7. toushenne - Robert Weller
toushenne.de – Bei diesem Beispiel steht das Konzept im Vordergrund. Es besteht aus der Verschmelzung eines sportlich anmutenden Trainingsplans mit einem kompetenten Social Media Wegweiser und versteht sich auch selbst als Social Media Gym – da wundert es kaum, dass der Call to Action „Workouts beginnen“ lautet, wobei dahinter eigentlich eine Newsletter-Anmeldung steckt. Letztlich geht das Konzept hinter dem Konversions-Trichter auf. Mit dem Abo erhältst du deine persönlichen Social Media Trainingseinheiten ganz bequem ins Postfach. Eine wirklich gelungene Umsetzung einer simplen und gleichsam einprägenden Idee. Das Design ist ansprechend und passt auf jeder Einzelseite zu diesem Konzept!
Wie findest du diese Beispiele? Sind sie gelungen, machen sie einen guten ersten Eindruck? Was würdest du besser machen?
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Robert ist Autor des Bestsellers „Content Design“ (Hanser Verlag), unabhängiger Content-Stratege und Gründer dieses Magazins (ehem. „toushenne.de“). Daneben lehrt er Content-Marketing an der FH JOANNEUM sowie Content Design an der ZHAW. Mit über zehn Jahren Erfahrung aus dem Agenturgeschäft, E-Commerce- & SaaS-Unternehmen sowie zahlreichen Freelance-Projekten mit führenden Marken wie Adobe, Bike24 und contentbird, entwickelt er wirksame Strategien für die Optimierung des Content ROI.