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Robert Weller
Content-Stratege, Buchautor und Dozent für Content Marketing.

Was macht einen Blogartikel lesenswert?

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Content
Perfekte Blogartikel schreiben

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„Sicherlich einer der inhaltlich wertvollsten Newsletter, die ich bisher erhalten habe.“

Andreas Hoffmann
Head of Marketing @ OmniCult

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Lohnt sich das Lesen meiner Beiträge? Ich sage ja!

Ich stelle mir immer wieder aufs Neue die Frage nach dem Mehrwert für meine Leser, so wie es hoffentlich jeder Blogger vor dem Schreiben eines neuen Artikels tut.

Denn das Spannende ist nicht die Antwort des Bloggers und auch nicht die der Leser. Viel mehr interessiert, ob diese beiden Antworten übereinstimmen. Nur weil ich meinen Artikel als nützlich erachte, siehst du das nicht zwangsläufig genauso. Ein triftiger Grund also, sich immer wieder Gedanken zu diesem Thema zu machen. Und umso schöner, wenn ich es heute nicht allein tun musst, sondern auch andere Blogger im Rahmen einer Blogparade ihre Erfahrungen teilen.

Im Folgenden findest du meine persönlichen Anforderungen an einen guten Blogartikel und Gründe, warum ich einen Artikel nicht zu Ende lese.

 

Der erste Eindruck zählt!

Ob ich einen Blogartikel lese oder nicht, ergibt sich aus einer Reihe von mehreren unbewusst getroffenen Entscheidungen:

  1. Da ich auf diversen Plattformen neuen Blogs begegne, muss zuallererst der Titel mein Interesse wecken. Zum Beispiel, weil er mein Problem löst oder mir eine Frage beantwortet. Hier findest du meine Tipps für erfolgreiche Headlines.

  2. Im Blog angekommen, muss mich das Design überzeugen. Nicht, weil es ein gestalterisches Meisterwerk ist, nein, es muss einfach nur funktionieren. Ich muss mich zurechtfinden, beim Lesen des Artikels nicht gestört werden und alle notwendigen Informationen und Funktionen direkt finden (z.B. wer der Autor ist, wo ich mit ihm in Kontakt treten kann und wie ich den Beitrag teilen kann).

  3. Überzeugt mich auch das Design, steht an letzter Stelle noch die Struktur des Artikels. Finde ich mich direkt zurecht? Gibt es eine Einleitung, eine Gliederung, Zwischenüberschriften und praktische Absätze, oder ist alles nur eine große Textwand? Je besser ein Artikel strukturiert ist, desto einfacher bzw. schneller ist er zu lesen. Hier findest du meine Tipps für die perfekte Blogartikel-Struktur.


Der letzte Punkt beschreibt auch schon ein häufiges Phänomen im Internet: das Überfliegen von Artikeln, sogenanntes Scanning oder Skimming. Wir suchen oft etwas ganz Bestimmtes und wissen schon in etwa, wo wir es finden können. Wir entscheiden dann innerhalb kürzester Zeit, ob ein Artikel die gesuchten Informationen enthält oder nicht.

Wie heißt es so schön: You never get a second chance to make a first impression!

 

Ein weiterer Aspekt sind Empfehlungen.

Ja, auch beim Bloggen haben sie, zumindest für mich, einen relativ hohen Stellenwert. Das beginnt schon mit der Frage, wodurch bzw. durch wen ich auf einen Blogartikel aufmerksam geworden bin. War es ein Kollege, dessen Beiträge ich sehr schätze, ist die Chance relativ hoch, dass ich seiner Empfehlung folge. Hinzu kommt dann noch die Zahl der Social Shares und Kommentare. Geht der Zuspruch gegen Null entscheide ich mich auch oft dagegen, einen Artikel weiterzulesen. Eigentlich die falsche Einstellung, ich weiß, aber das Social Web prägt einen. Ich gelobe Besserung!

Auf folgenden fünften Punkt hat mich meine Leserin Katrin Beer aufmerksam gemacht. Sie ist überzeugt, dass der Leser nicht immer weiß, was er sucht.

Sprenge mal den Denkrahmen deiner Leser. Hinterfrage Gewohnheiten. Löse bei den Lesern etwas aus. Zeige ihnen etwas, was sie noch nicht wissen – vielleicht ist es sogar etwas, das sie im ersten Moment/beim ersten Lesen ärgert. Dabei ist es aber auch wichtig, ihnen Alternativen aufzuzeigen, aber lass sie danach wieder selber denken/handeln/entscheiden.

Ein guter Titel kann da viel ausmachen, aber ein echter Mehrwert entsteht nur dann, wenn der Text Emotionen und Gefühle weckt. Wenn er den Leser zu neuen Gedanken bewegt. Wenn bei ihm etwas über die Lesezeit hinaus hängen bleibt.

Takeaway – Das macht einen guten Blogartikel aus:

  1. Interessante Überschrift mit konkretem Versprechen
  2. Ansprechendes Blog-Design
  3. Sinnvolle Blogartikel-Struktur
  4. Empfehlungen von anderen Lesern (oder Autoren)
  5. Neue Denkanstöße

 

Was muss ein Blogartikel beinhalten, damit er als gut bezeichnet werden kann?

In meinen Augen erfüllt ein guter Blogartikel immer eine oder mehrere Funktionen. Wenn ich neue Beiträge schreibe, versuche ich dabei möglichst viele der folgenden Fragen zu beantworten (wobei es teilweise nur Überlegungen für mich persönlich sind):

  1. Welchen Mehrwert bietet der Artikel für den Leser?
  2. Welches Problem, Bedürfnis oder Interesse hat den Besucher zu mir geführt?
  3. Warum sollten Besucher meinen Artikel lesen, anstatt ihre Suche fortzusetzen?
  4. Was ist meine Kernaussage und wie kann ich sie begründen (vielleicht gibt es Studien oder Statistiken dazu)?
  5. Welchen Schreibstil verwende ich (informativ nach dem Motto „Das ist so, punkt“ oder eher casual, im Diskussions- bzw. Erzählton)?
  6. Was wollen Besucher NICHT lesen (z.B. dieselben Tipps wie auf den anderen Blogs die sie vorher besucht haben, unbegründete Behauptungen)?
  7. Welchen Mehrwert bietet der Artikel für mich als Autor?
  8. Wie lautet der Call to Action?

 

Zum Spaß kannst du ja mal versuchen, die Antworten in diesem Beitrag zu finden (ein Tipp: die letzte ist am einfachsten) ;-)

 

Notiz am Rande: Ein solcher Artikel stand bei mir sowieso schon auf der Agenda, da kam mir Martin Grünstäudls Aufruf zu einer neuen Blogparade sehr gelegen. In diesem Sinne sei Martins Aufruf hier verlinkt und ihm für diese tolle Aktion gedankt. ;-)

 

Et voilà! C’est tout!

Ich hoffe du kannst ein paar Anregungen für deinen nächsten Blogartikel mitnehmen.

Auch deine „Auswahlkriterien“ interessieren mich, schreib mir einen Kommentar!

 

Wusstest du schon… ?

Skimming bedeutet übersetzt so viel wie „Abschöpfen“ und hat in diesem Fall nichts mit dem illegalen Abschöpfen von Daten zu tun, wie es bspw. in der Wikipedia-Definition beschrieben wird. Vielmehr gleicht Skimming dem Wort Scannen und bedeutet, die Essenz eines Textes zu verstehen, ohne jedes einzelne Wort zu lesen.

Hier ein kurzer englischer Beitrag, der erklärt, wie du einen Text skimmen kannst. 

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Robert Weller

Robert ist Autor des Bestsellers „Content Design“ (Hanser Verlag), unabhängiger Content-Stratege und Gründer dieses Magazins (ehem. „toushenne.de“). Daneben lehrt er Content-Marketing an der FH JOANNEUM sowie Content Design an der ZHAW. Mit über zehn Jahren Erfahrung aus dem Agenturgeschäft, E-Commerce- & SaaS-Unternehmen sowie zahlreichen Freelance-Projekten mit führenden Marken wie Adobe, Bike24 und contentbird, entwickelt er wirksame Strategien für die Optimierung des Content ROI.

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