Der folgende ist ein Gastbeitrag von "Schreibsuchti" Walter Epp.
Dein Blogger-Leben ist zum Heulen?
Auf dem Weg zum Super -Blogger hast du schon alles versucht, aber ohne Erfolg?
Du spielst mit dem Gedanken es mit Singen und Tanzen auf Youtube zu versuchen, um dir die Aufmerksamkeit zu holen, die du verdienst?
Warte! Erspare Freunden und Familie diese Scham und bleib beim schreiben. Aber lies weiter.
Auch wenn du noch die nächsten „101 Tipps für mehr Traffic“ beachtest, die „33 besten Tools für Blogger“ verwendest und deine Links wie ein karnevalistischer Kamellenwerfer im Internet verteilst – der Erfolg wird ausbleiben. Das Problem ist nämlich nicht dein Blog, nicht die Technik und erst recht nicht deine Leser. Das Problem bist du.
Versteh mich richtig, das ist nicht böse gemeint. Denn auch die Lösung bist du.
Menschen lesen deinen Blog nicht, weil du ihnen keinen Anlass dazu gibst. Wieso? Die Antwort darauf ist der Hauptgrund, warum du keine Aufmerksamkeit bekommst: Du hast keine Stimme!
Mit anderen Worten: Du hast Angst dich zu profilieren, aus der Reihe zu tanzen oder eine eigene Sicht auf die Dinge zu entwickeln.
Es fängt an bei Produktrezensionen, bei denen man 15 Minuten lesen muss, um am Ende die Empfehlung zu bekommen: „Ob man das Produkt kauft, sei jedem selbst überlassen“. Und für diese tolle Einschätzung hast du meine wertvolle Zeit vergeudet?
Weiter geht es bei politischen Themen bis hin zur Lebensgestaltung. Ganz viel Wischi-Waschi, keine klaren Ansagen. Kein Profil; kein Mut; keine Eier.
Als Blogger, Schriftsteller oder Autor (ich sehe da keine großen Unterschiede) muss dir eins klar sein: Mittelmäßige Mainstream-Gutmenschen sehen Leser den ganzen Tag. Sie wollen jemanden, dem sie folgen können.
Gib ihnen einen Grund dich dir anzuschließen. Gib der Welt deine Stimme.
Folge mir bei Twitter und lass mich deine Stimme hören!
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Was ist (m)eine Stimme?
Bei der Stimme geht es nicht nur um den Schreibstil und den Inhalt, sondern vor allem um dich.
- Die Art, wie du die Welt siehst.
- Deine Art zu schreiben.
- Deine Art zu leben.
- Dein Credo/Manifest.
Menschen lieben Texte wegen der Menschen, die dahinter stehen. Menschen suchen außergewöhnliche Menschen, denn das Durchschnittliche sehen sie den ganzen Tag. Wenn du wissen willst, wie du aus der „Durchschnittlichkeit“ herauskommst, dann lies Chris Guillebaus „Brief Guide to World Domination“.
Was hat die Stimme mit Erfolg zu tun?
Eine Stimme hilft dir du selbst zu sein. Deine eigene Stimme reflektiert dein wahres Ich. Sie ist dein Markenzeichen. In der Geschäftswelt nennt man das Alleinstellungsmerkmal oder auf Englisch: Unique Selling Proposition (kurz USP). Und das Beste daran ist: Niemand kann dir dieses Alleinstellungsmerkmal nehmen, es kopieren oder stehlen. Du bist du.
Wenn du die Stimme deiner Leser triffst, dann wirst du Fans und Follower bekommen. Passe dich nicht an deine Leser an, sondern entwickle deine eigene Stimme und die passenden Leser werden von selbst kommen. Versuche nicht die Stimme eines anderen zu kopieren. Das wird in die Hose gehen. Glaub mir. Brich die Regeln. Klettere über den Zaun und schau dich um, wer dir folgt. Diese Menschen sind dann deine Leser. Fans. Follower. Freunde.
Wenn du versuchst für alle zu schreiben, wirst du am Ende von niemandem gelesen.
Du bist (wahrscheinlich) kein Politiker. Du musst nicht allen gefallen. Du musst den richtigen Menschen gefallen.
Der Hauptgrund, warum Menschen keine Stimme haben
Viele wissen, dass sie eine Stimme haben sollten. Dass sie mal mutiger schreiben sollten. Dass sie sich mal trauen sollten. Sollten, eventuell, wenn es die Umstände zulassen, vielleicht – bei ganz vielen Bloggern bleibt es immer nur bei Wünschen ohne Taten.
„Vision ohne Handlung, ist ein Tagtraum. Handlung ohne Vision, ist ein Albtraum“ (japanisches Sprichwort).
Wir brauchen das eine und das andere. Der Grund, warum sich viele vor der eigentlichen Handlung drücken ist häufig Angst. Sie haben Angst zu versagen, sie haben Angst, dass jemandem ihre Stimme nicht gefällt, dass ein beleidigender Kommentar unter dem Blogpost erscheint. Doch: „Es schreibt keiner wie ein Gott, der nicht gelitten hat wie ein Hund“, schrieb einst Marie von Ebner-Eschenbach, eine österreichische Schriftstellerin.
Wenn man in der Mittelmäßigkeit für immer verschwinden möchte, sollte man Dinge tun, die dich nicht verletzlich machen. Wenn du erfolgreich sein willst, dann sei verletzlich. Trau dich aus deiner Komfortzone heraus. Sei mutig. Habe keine Angst.
Hier sind ein paar Beispiele, um dich aufzumuntern:
Menschen, die eine Stimme haben:
1. Sherlock Holmes: Soziopath, arrogant, selbstverliebt.
Trotzdem lieben alle Sherlock Holmes – vor allem den neuen Sherlock der BBC-Sendung (Ich m das Fernsehen nicht, aber diese Serie ist sehenswert).
Warum wird Sherlock geliebt, obwohl er sich oft wie ein Ar%&* benimmt? Ganz einfach: Er hat eine Stimme. Er hat seine eigene Art. Er zeigt Profil und Willensstärke. Das wiederum lässt uns ihm folgen. Wir werden seine Fans, weil wir wissen, dass er sich selbst treu bleibt.
2. C.S. Lewis: Intelligent, analytisch, ein schlechter Verlierer.
Der Autor der Kindermärchenreihe „Narnia“ ist eigentlich in seiner Rolle als Apologet, also als Erklärer, berühmt geworden. Seine strikte Logik, die keinen Halt macht vor „politischer Korrektheit“ und Zeitgeist, machte ihn unvergesslich. Sein Glaube war eine Folge der Logik. In Diskussionsrunden war er unschlagbar – und wenn doch, dann war er ein schlechter Verlierer. Auch das lieben Menschen an ihm.
3. Pat Flynn: Überaus höflich, ehrlich, offen und absolut durchsichtig (privat wie beruflich)
Alle, die irgendwas mit Online Marketing, Blogging und Online Business zu tun haben, kennen Pat Flynn. Berühmt geworden ist er, weil er alles, und zwar wirklich alles, verrät. Alle Erfolge im Online Business, alle Techniken, Tipps und Tricks. Er veröffentlicht sogar sein monatliches Einkommen auf den Cent genau. Seine offene Art führt dazu, dass Menschen ihm vertrauen und ihm folgen. Sie wissen wo sie bei ihm sind.
Was haben Menschen mit einer Stimme gemeinsam:
- Sie polarisieren. Entweder liebst du sie oder du hasst sie.
- Sie inspirieren. Ihr Vorbild regt zum Nachahmen an.
- Sie motivieren. Ihre Stimme sagt dir, dass du nicht aufgeben sollst.
Ich denke, jetzt habe ich dich überzeugt, es mit deiner Stimme ernst zu nehmen. Darauf verwette ich meine Hose, die ich gerade anhabe. Ich hoffe, dass du verstanden hast, was du brauchst, um gelesen zu werden: Eine Stimme.
Und? Was nun?
Wer mich kennt, der weiß, dass ich niemanden einfach so gehen lasse. Ich erwarte immer eine konkrete Handlung von meinen Lesern.
Mein Aufruf an dich: Finde deine Stimme
Das Finden der eigenen Stimme ist vielleicht der schwierigste Schritt im Leben eines Bloggers, Schriftstellers oder Autors. Deshalb ist hier eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung nur für dich:
Schritt 1: Schreibe drei Dinge auf, an die du glaubst
„Ich glaube, dass wir geschaffen wurden, um bedeutsam zu leben. Ich glaube, dass Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen sollten. Und ich glaube, dass unsere Gesellschaft mehr Leidenschaft und Humor braucht.“
Schritt 2: Beschreibe dich selbst mit drei Worten:
Ich bin Blogger, Vater, Nutella-Fan.
Schritt 3: Beschreibe, wie andere dich sehen
„Andere finden mich spießig, introvertiert aber lustig.“
Schritt 4: Schreibe etwas auf, das nur wenige Menschen über dich wissen. Verrate etwas von deinem Inneren. Sei ehrlich.
„Mir steigen sehr leicht die Tränen ins Gesicht. Viele Glauben ich bin hart und gefühllos – in Wirklichkeit bin ich sehr emotional. Vielleicht zu emotional.“
Schritt 5: Verlasse beim Schreiben deine Komfort-Zone. Traue dich heraus, wage etwas, formuliere eine steile These (die du auch vertreten kannst).
„Schreiben hat nichts mit Talent zu tun, sondern mit harter Arbeit.“
Schritt 6: Letzter Schritt: Formuliere deine Stimme.
„Meine Stimme ist mutig, fordernd, motivierend.“
Schritt 7: Verrate uns deine Stimme?
Hast du deine Stimme schon gefunden? Ist sie höflich, sarkastisch, humorvoll? Wie ist deine Sicht auf die Welt?
Tweet this: In 7 Schritten zu deiner eigenen Stimme. Ich habe meine jetzt gefunden
Wie ist deine Stimme?
Lass es uns in den Kommentaren wissen.
P.S. Eine weitere ausführliche Anleitung, um deine Stimme zu finden gibt es auch bei Jeff Goins, einem tollen Autor und Blogger (auf Englisch): 10 Steps to Finding Your Writing Voice
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